Grundlage des Predigt-Gesprächs sind das gleichnamige Kapitel aus dem Buch „Verwurzelt“
sowie folgender Bibeltext:
Kolosser 2: 12In der Taufe wurdet ihr mit ihm begraben. Mit ihm wurdet ihr auch auferweckt. Denn ihr habt an die Kraft Gottes geglaubt, der Christus von den Toten auferweckt hat.13Ja, ihr wart tot aufgrund eurer Verfehlungen. Und eure auf das Menschliche ausgerichtete Natur hatte die neue Beschneidung noch nicht empfangen. Aber Gott hat euch zusammen mit Christus lebendig gemacht, indem er uns alle Verfehlungen vergeben hat.14Er hat den Schuldschein getilgt, der uns belastete –einschließlich seiner Vorschriften, die gegen uns standen. Er hat ihn ans Kreuz angenagelt und damit beseitigt.15Er hat die Mächte und Gewalten entwaffnet und sie öffentlich zur Schau gestellt. Er führt sie im Triumphzug mit, der für Christus abgehalten wird.
Lukas
Hey hallo Frederik, wie waren denn deine Ferien?
Frederik
Hi Lukas, voll super! Ich hab jetzt ein neues Hobby.
L.
Echt?
F.
Ich habe Poker spielen gelernt.
L.
Wie, wo das denn?
F.
Auf der Freizeit, bei der ich dabei war. Natürlich alles online, aber mit coolen livestreams und ganz vielen Videokonferenzen.
L.
Und Pokern war das Thema?
F.
Nein es ging um Jesus, aber in einem der Workshops konnte man Pokern lernen.
L.
Voll krass.
F.
Ja, aber noch krasser ist, dass man durchs Pokern auch was über Gott lernen kann.
L.
Fred, das musst du mir jetzt erklären.
F.
Gern Lukas. Du kennst doch die Quartettkarten, mit denen wir immer gerne spielen.
L.
Klar, die mit den Autos, Dinos, Fußballern oder manchmal auch mit irgendwelchen Tieren.
F.
Da gibt es doch immer ein paar richtig gute Karten, die kaum geschlagen werden können. Jetzt stell dir vor, es gäbe eine, die jeden Stich macht.
L.
Das wäre ja voll unfair. Wer die Karte hat, der gewinnt immer.
F.
Ja, aber voll gut für den, der sie hat.
L.
Und was hat das jetzt mit Pokern zu tun?
F.
Dazu komme ich jetzt. Ohne dir jetzt die ganzen Regeln zu erklären… Beim Pokern gibt es eine Kartenkombination mit der man immer gewinnt: Den „Royal Flush“. Den hat man, wenn man mit den eigenen Handkarten und den auf dem Tisch liegenden offenen Karten in einer Farbe die Karten 10, Bube, Dame, König und Ass hat. Das kommt zwar sehr selten vor, aber diese Kombination ist unschlagbar.
Lukas
Royal Flush. Das bedeutet doch auf Deutsch so viel wie ein königlicher Blitz. Und das ist dann sowas wie ein unschlagbarer Supertrumpf?
Frederik
Genau, Lukas. Ich würde aber eher königliche Hand sagen. Und da kommt Jesus ins Spiel. Wer an Jesus glaubt und mit ihm durchs Leben geht, der hat sowas wie einen Royal Flush, eine königliche Hand im Spiel des Lebens.
L.
Du meinst, mit Jesus in meinem Leben bin ich auf der Siegerseite?
F.
Du sagst es. Wir haben dazu während der Tage einen Text aus einem der Briefe von Paulus gelesen. Der ging an die Christen in Kolossä.
L.
Kollo was?
F.
Das ist eine Stadt im Westen der heutigen Türkei. Vielleicht hast schon eher mal was vom Kolosserbrief gehört. Darin schreibt Paulus nämlich von der Bedeutung des Todes Jesu am Kreuz.
L.
Fred, du meinst sicher, dass er dort am Kreuz für unsere Sünden gestorben ist.
F.
Genau. Paulus führt das dort noch weiter aus. Für ihn ist es wichtig, dass Jesus mit seinem Tod nicht nur für alle Schuld und Sünde bezahlt hat, sozusagen unseren Schuldschein mit ans Kreuz genommen hat, sondern dass er mit der Auferstehung auch den Tod besiegt hat. Wer also an Jesus glaubt und mit Jesus lebt, der hat Teil am Sieg Gottes. Paulus beschreibt dabei, dass wir durch unsere Taufe sowohl mit dem Tod als auch mit der Auferstehung Jesu verbunden sind. Unser alter schuldiger Mensch stirbt in der Taufe und durch Gottes Vergebung wird unser innerer Mensch ganz neu. Wir erleben dabei sozusagen jetzt schon so etwas wie eine Auferstehung.
L.
Daher kommt es doch auch, dass wir vom ewigen Leben sprechen, das schon hier auf der Erde anfängt, wenn wir an Jesus glauben und mit ihm leben, oder?
F.
So ist es Lukas. Und Jesu Tod und Auferstehung haben wir ja gerade an Ostern vor zwei Wochen gefeiert. Das Kreuz und das leere Grab sind Zeichen des Sieges. Damit schenkt uns Gott den Royal Flush für unser Leben. Sozusagen Supertrumpf und Triumpf in einem. Gott behält den Sieg nicht für sich, sondern er teilt ihn mit uns. Jesus nimmt uns an die Hand um gemeinsam mit uns Richtung Siegesfeier zu gehen. Alles, was wir tun müssen, ist seine Hand zu ergreifen.
L.
Voll krass Frederik, was man vom Pokerspiel so aufs Leben mit Gott übertragen kann.
F.
Ja, finde ich auch. Jesus schenkt uns, wenn wir an ihn glauben, das höchste, dass Gewinnerkartenblatt.
L.
Ich hab da trotzdem noch ne Frage.
F.
Ja?
L.
Eigentlich müsste es doch in unserem Leben richtig rund laufen, wenn wir den Sieg schon in der Tasche haben und trotzdem gelingt uns nicht alles im Leben…
Frederik
…da hast du recht! Aber auch darüber haben wir auf der Freizeit gesprochen. Mit Jesus stehen wir auf der Siegerseite, mag kommen, was kommt. Keiner kann uns den Sieg wieder wegnehmen, aber du trotzdem läuft nicht alles glatt.
Lukas
Sag ich doch.
F.
Wollte ja gerade dazu kommen. Kennst du die Geschichte, in der Petrus auf dem Wasser läuft?
L.
Klar, das ist doch da, wo die Jünger denken Jesus sei ein Gespenst, als der auf dem Wasser dem Boot hinterherläuft und Petrus voll mutig aus dem Boot steigt und dann fast ertrinkt.
F.
Richtig. Mit dem Blick fest auf Jesus klappt das mit dem Laufen auf dem Wasser ganz gut. Kaum schaut er auf die Wellen und gibt der Angst nach, beginnt er zu sinken. Das passt auch bei uns. Eigentlich wissen wir, dass wir den Sieg in der Tasche haben und doch passieren Dinge oder tun wir Dinge, die uns verunsichern. Um im Bild des Pokers zu bleiben: Vielleicht denken wir manchmal: Ob wir wirklich die besten Karten haben, oder es nicht doch noch etwas Besseres gibt. Unser Leben fordert uns heraus. Gerade während Corona doch ganz besonders. Da sind Zweifel doch etwas ganz Menschliches. Viele machen sich doch im Moment Gedanken, was die Zukunft bringt.
L.
Stimmt. So wie die Abiturienten und die vielen anderen, die gerade Prüfungen machen. Oder auch die Konfis, die nicht wissen, wie das mit einer schönen Konfirmation klappen kann…
F.
…oder Erwachsene, die in Kurzarbeit sind, ihren Job verloren haben oder um ihre Firma bangen. Auch in Beziehungen gibt es Spannungen und viele leiden darunter, dass man sich nicht treffen kann. Viele dieser Sorgen und Nöte gibt es ja auch, wenn kein Corona ist. Sie lenken unseren Blick auf die Wellen oder weg von unserem Royal Flush.
L.
Du meinst also, dass wir es manchmal einfach vergessen, dass wir eigentlich keine Sorgen haben müssten, sondern ganz getrost auf Jesus vertrauen können.
F.
Das trifft es auf den Punkt.
L.
Und was hilft uns dann, den Blick auf Jesus, auf die Karten zu halten?
F.
Damit wir das nicht vergessen, müssen wir uns immer wieder selber daran erinnern. Wenn wir in Gottesdienste gehen, in der Bibel lesen, miteinander Abendmahl feiern, Beten, Singen und Gott loben, dann stärkt das unseren Glauben. Wenn wir uns mit unseren Gaben für Gottes Reich einbringen, den anderen helfen und dienen, dann ist das wie ein ständiges auch gemeinsames Lernen aus dem Sieg Jesu zu leben.
L.
Das ist genial.
Frederik
Unser Leben als Christ ist aber auch wie ein Spiel mit offenen Karten. Ganz anders als beim Pokern brauchen wir in unserem Leben nicht zu bluffen (zu tun als ob) oder andere einzuschüchtern oder sie zu überbieten. Viel mehr können wir voneinander lernen. Schließlich haben wir alle von Jesus das gleiche Kartenblatt zum Siegen geschenkt bekommen. Wir können uns unterstützen und zugleich andere neugierig machen, damit auch sie den „Royal Jesus“ für ihr Leben entdecken. Schließlich sollen doch immer mehr Menschen Jesus auch für sich entdecken und kennenlernen.
Lukas
Da bin ich voll deiner Meinung. Das hätte ich nicht gedacht, Fred, dass ich mit einer Frage nach deinen Ferien soviel über „Glaubenspoker“ und „Royal-Jesus“ von dir lerne. Wir sollten solche Gespräche öfters führen, so von wegen einander in die Karten gucken und von einander und miteinander lernen, wie man so mit Jesus dem Sieger unterwegs sein kann.
F.
Gerne Lukas! Vor allem freue ich mich, wenn wir uns wieder regelmäßig im KiGo, in der Jungschar oder auch in Gottesdiensten treffen können. So richtig, mit vielen anderen und auch wieder ohne Abstand uns so.