Der Evangelische Kindergarten „Der gute Hirte“ und das Evangelische Gemeindezentrum in Heidelsheim als Vorreiter für Gebäude die nicht nur klimaneutral sind, sondern sogar einen Energieüberschuss einspeisen können.

Nun ist der erste Spatenstich für ein ambitioniertes Projekt erfolgt, das die Stadt Bruchsal und die Evangelische Kirchengemeinde in Heidelsheim gemeinsam auf dem Grundstück der Kirchengemeinde umsetzen. Ein neuer sechsgruppiger Kindergarten auf der einen Seite und durch eine anregende Platzsituation verbunden das Evangelische Gemeindezentrum mit Pfarramt.

In einem Wettbewerbsverfahren wurde der Entwurf von Hermann Architekten in Stuttgart juriert und steht nun am Beginn der Umsetzung in gebaute Realität.

Die Kirchengemeinde ist nach dem kirchlichen Umweltmanagementsystem „der Grüne Gockel“ zertifiziert und so verwundert es nicht, dass der Kindergarten eine Holzbaukonstruktion werden wird. Die Gemeinde hat sich mit ihren ökologischen Baustandards hohe Ziele gesetzt und wird sie am Projekt umsetzen.

Das Gemeindezentrum wird mit großen Grasdachflächen einen Teil der durch die Bebauung verlorenen Landschaft wieder zurückgeben. Die Betonarbeiten sollen aus Recycling Beton erstellt werden, da hier bereits die Rohstoffe knapp werden und die Wiederverwendung des Materials erhebliche Ressourcen bereitstellen kann. Dennoch wird das Gebäude mit einer modernen Architektur städtebaulich einen Akzent setzen.

Als Dämmstoffe werden wiederverwendbare mineralischen Platten an den Wänden oder recyceltes Altpapier im Dach eingesetzt. Die Verwendung von schadstoffarmen und gesunden Baumaterialien steht ebenso im Vordergrund, wie eine gute Raumaufteilung, schöne Lichtführung, moderne Architektur und Funktionalität der Gebäude.

Die beiden Häuser haben hoffentlich eine lange Zukunft vor sich und sollen daher unsere Umwelt auch im Betrieb nur wenig, am liebsten wäre es uns, gar nicht belasten. Damit das gelingt wurde für die beiden Gebäude ein neuartiges Heizsystem entwickelt, bei dem die vorhandene Wärme aus dem Boden über stromsparende Wärmepumpen den hochgedämmten Gebäuden zur Verfügung gestellt wird. Im Garten unter den Spielflächen wird dazu ein Leitungsnetz aus Kunststoffrohren vergraben, das mit einer Solelösung durchspült wird. Das vortemperierte Wasser wird gekühlt und gibt seine Wärme an die Gebäude ab, fließt wieder durch den Garten und sammelt dort erneut die Bodenwärme ein. Da der Boden auch im Winter unterhalb des ersten Meters frostfrei bleibt ist so dafür gesorgt, dass immer ausreichend Wärme in die Gebäude gepumpt werden kann.

Damit jedoch nicht genug. Die Wärmepumpen werden elektrisch betrieben und natürlich auch alle installierten Wasserpumpen, die dann die Fußbodenheizungen der Gebäude versorgen. Diesen Strom und natürlich den Bedarf im Kindergarten für die Lüftungsanlage, Licht und elektrische Versorgung auch im Pfarramt erzeugt das Gebäude selbst durch eine Photovoltaik-Anlage, die auf dem Dach der Kindertagesstätte montiert ist und durch einen Batteriespeicher so ergänzt wird, dass tatsächlich viel Strom selbst verbraucht werden kann. Die Überschüsse werden ins Netz eingespeist und dienen dann der allgemeinen Versorgung.

Die Gebäude können Im Sommer über die Fußbodenheizungen gekühlt werden und erhalten Lüftungsflügel durch bei Nacht kühle Luft einströmen kann und so ohne technischen Aufwand und Energieverbrauch eine Temperierung der Gruppenräume möglich wird.

Viele Köpfe haben darüber beraten wie das alles gelingen kann und dank hoher staatlicher Fördermöglichkeiten durch die BAFA kann dieses Projekt, das gemeinschaftlichen Nutzen und Klimaneutralität vereint, nun an den Start gehen.