Andacht zur Jahreslosung 2011
„Lass dich nicht vom Bösen überwinden,
sondern überwinde, das Böse mit Gutem!“
(Römer 12,21; Jahreslosung 2011)
Das ist ja schon eine gewaltige Herausforderung, welche der Christenheit in diesem Jahr als Jahreslosung auf den Weg gegeben wird. Da sind wir schon fast im Vorneherein zum Scheitern verurteilt. Aber für Paulus kennt da keine Kompromisse: Wer von Jesus Christus Vergebung empfangen hat und dadurch vor Gott gerecht gesprochen ist, der kann nicht einfach so weiterleben wie bisher und Böses mit Bösem vergelten. Wenn Sie die Römer 12,1-2+9-20 nachlesen, dann erfahren Sie, wie Paulus das meint.
Darum im folgenden mein Vorschlag, wie wir diese Jahreslosung schrittweise in unserem Leben 2011 umsetzen können:
Januar 2011: Ändern Sie ihr Denken und erneuern Sie ihre Sinne, indem Sie sich neu auf Jesus ausrichten. Stellen Sie Jesus in den Mittelpunkt Ihres Denkens, Handelns und Fühlens. (Römer 12,1+2)
Februar 2011: Haben Sie unverfälschte Liebe, also echte Liebe: Zu Ihren Mitchristen, Ehepartnern, Kindern, Eltern, Nachbarn, Kollegen … (Römer 12,9)
März 2011: Üben Sie herzliche geschwisterliche Liebe untereinander: In der Gemeinde, auch zu denen, die Ihnen nicht so passen. (Römer 12,10)
April 2011: Kommen Sie einander mit Ehrerbietung zuvor. Verzichten Sie darauf, andere zu erniedrigen, weder durch Worte noch durch Taten, sondern würdigen Sie andere, wann immer Sie die Gelegenheit dazu haben. (Römer 12,10)
Mai 2011: Seien Sie brennend im Geist Gottes und nicht so träge. Versuchen Sie das, was Gott Ihnen aufs Herz gelegt hat, mit neuem Eifer, neuer Freude und neuer Begeisterung zu tun. (Römer 12,11)
Juni 2011: Vergelten Sie nicht Böses mit Bösem. Versuchen Sie einmal einen Monat lang, auf jegliche Form von Rache zu verzichten. Auch auf kleine verbale Rückschläge. (Römer 12,17)
Juli 2011: Segnet und verflucht nicht. Das gilt vor allem für die Menschen, die einen furchtbar ärgern und nerven. Segen schadet niemandem, ein Fluch schon. (Römer 12,14)
August 2011: Seien Sie fröhlich in der Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet. Das müsste eigentlich auf drei Monate verteilt werden. Aber dafür sind im August ja auch Ferien. (Römer 12,12)
September 2011: Seien Sie auf das Gute bedacht. Versuchen Sie einmal einen Monat lang, konsequent in jeder Situation das Gute zu tun. Scheitern ist fast vorprogrammiert, aber es lohnt sich trotzdem. (Römer 12,17)
Oktober 2011: Haben Sie Frieden mit jedermann! Und natürlich auch mit jeder Frau! Das ist ganz schön schwer. (Römer 12,18)
November 2011: Geben Sie Ihren Feinden und denen, die Sie nicht mögen, zu Essen und zu Trinken, wenn es sie hungert. Oder tun Sie ihnen etwas anderes Gutes. Also laden Sie zum Beispiel den nervigen Nachbarn mal zu Kaffee und Kuchen ein. (Römer 12,20)
Dezember 2011: Feiern Sie das Fest der Liebe Gottes in Jesus Christus mit dem Bewusstsein, dass Jesus gekommen ist, um für uns das Böse zu überwinden.
Ihr Pfarrer Jörg Muhm