Gedanken zur Jahreslosung
Lukas 6,36: Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!
Seid barmherzig, wie euer Vater im Himmel barmherzig ist!
Das ist die Losung des Jahres, euch schon bekannt,
aber schon zu Herzen genommen, im Herz angekommen?
Denn genaugenommen, sind die Worte von Jesus,
die Losung des Jahres, die Lösung für viele Probleme,
aber nur wenn die Barmherzigkeit, die Warmherzigkeit,
wärmende Liebe unser Herz berührt und dazu führt,dass wir selbst barmherzig, warmherzig, mit wärmender Liebe sind,
da sind,
für andere da sind,
füreinander da sind,
was nicht geht ohne Handeln, mit dem wir verwandeln
nicht nur das Leben von eben den Menschen,
die schwach und in Not, in verzweifelnden Situationen,
Menschen, die Hilfe brauchen, die uns manchmal belohnen
mit dankbarem Lächeln und Strahlen,
die Wärme zurückstrahlen,
abstrahlen,
weiterstrahlen.
Wenn wir handeln, barmherzig und gnädig,
sind wir Teil vom Verwandeln
der Welt, die der Vater liebevoll am Herzen hält,
es ihn quält, er’s nicht aushält, wenn sie von Kälte erstarrt,
wie im Winter, im Panzer von Eis,
in Gleichgültigkeit, in Hartherzigkeit, in Geiz.
Es war Zeit,
das Wort zu sprechen,
den Bann zu brechen,
wie der Frühling zu kommen,
nicht nur für die Frommen,
auch die Harten und Weichen,
Reichen und Armen, als lebendiges Zeichen:
Jesus,
das Herz, die Barmherzigkeit Gottes,
Gott persönlich, versöhnlich, verzeihend,
handelnd, verwandelnd die Welt.
Durch Jesus,
wenn wir mit ihm handeln und durch ihn,
barmherzig behandeln die andern,
verwandeln wir auch
unser eigenes Herz, werden gnädig, barmherzig, großzügig
gegen uns selbst
– für uns selbst,
denn wie kommunizierende Röhren,
abhängige Größen, verstärkende Kreise,
ist das, was wir andern gönnen und uns.
Wie wir handeln, fließt ins Denken,
wie wir denken, fließt ins Fühlen,
wie wir fühlen, fließt ins Handeln –
ins Denken – ins Fühlen – ins Handeln.
Deshalb lasst und handeln, seid barmherzig, wie …
Da, schon wieder das „Wie“!
Denn wie kommunizierenden Röhren, wie abhängige Größen,
wie verstärkende Kreise, sind auch
unser Handeln und unser Glauben
an das barmherzige Herz des Vaters.
Denn wie können wir erfassen seine Liebe, sie glauben und fühlen,
wenn wir selbst unser Herz verschließen
dem Nächsten, dem Nahen, dem Fernen,
nicht zu Herzen nehmen die Krisen?
(auch die kleinen und fiesen)
Deshalb lasst uns handeln, seid barmherzig, wie … er,
weil das Herzerfrischende fließt wie das Wasser in kommunizierenden Röhren,
wir profitieren vom barmherzigen Tun –
fürs Vertrauen darauf,
Barmherzigkeit nicht zu verlieren, sondern zu finden, beim Vater,
beim andern, bei uns selbst.
Nicht, dass Gott unseres Handelns, der Werke bedürfe,
des frommen oder Helfersyndrom-generierten Barmherzigkeitsfleißes,
um uns gnädig, barmherzig zu sein. Nein!
Barmherzige Taten – auch Gottes barmherzige Taten –
hängen nicht davon ab, ob verdient hat,
wer sie erfährt.
Und doch lehrt die Erfahrung,
wie von meinem barmherzigen Tun abhängen
das Gespür – für den barmherzigen Vater,
und das „Mit-sich-selbst-barmherzig-Sein“
wie kommunizierende Röhren.
Amen.
Stephan C. Thomas